Wort zum Freitag: “Arbeitstempo”

                    
>>Nächst den Schwingen des Argushahnes ist das Arbeitstempo der modernen Menschheit das dümmste Produkt intraspezifischer Selektion.<<

Oskar Heinroth in “Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit” von Konrad Lorenz.


Der Argushahn ist ein schönes Tier. Er ist dies deshalb, weil bei seiner Spezies die Partnerwahl (ganz wie beim Pfau) fest in den Händen (naja, eigentlich Flügeln) der Weibchen liegt. Umso schöner der Hahn, umso eher will sie. Die Schönheit beim Argushahn liegt in seinen Schwungfedern. Dummerweise braucht er diese nicht nur zum Posen, sondern auch zum Fliegen. Somit hat sich der Argusfasan (Argusianus argus L.) zu einem beinahe flugunfähigen Geschöpf entwickelt. Der einzige Grund, warum die Flugfähigkeit nicht gänzlich der Schönheit gewichen ist, dürfte im Hunger bodenbewohnender Raubtiere zu finden sein.
Was läßt sich daraus lernen?
Nun ja, zum einen, daß Mann nicht immer auf die Frauem hören sollte und zum anderen, daß nur weil etwas angesehen ist und die Paarungswilligkeit des Gegenübers steigert, es trotzdem zum Untergang der Spezies (Menschheit) führen kann.
In diesem Sinne:
Langsamer Wichtigeres tun (und sich fortpflanzen).